"Für mich steht der Mensch und seine Geschichte im Mittelpunkt!"

HI, ICH BIN CHRISTIAN HOPPE

Hauptberuflich Papa, außerdem Systemischer Berater (DGSF), Systemischer Supervisor i.A. (DGSF), Handwerksmeister und Bikepacker.

Ich habe 20 Jahre im Orthopädieschuhmacherhandwerk gearbeitet, fahre pro Jahr 5000 km mit dem Fahrrad, laufe Marathon und habe mit 37 Jahren mein Berufsleben komplett auf den Kopf gestellt...

Mein beruflicher Weg begann 2000 im traditionellen Handwerk. In dritter Generation erlernte ich den Beruf des Orthopädieschuhmachers und arbeitet bis zur Geschäftsaufgabe im elterlichen Betrieb. Um mich beruflich weiterzuentwickeln habe ich die Qualifikation zum Orthopädieschuhmacher-Meister abgeschlossen und anschließend über 10 Jahre als Werkstattleiter in zwei verschiedenen Betrieben gearbeitet. Zu dieser Zeit habe ich bemerkt, dass es nicht das Handwerk ist, in dem ich Erfüllung finde, sondern in der Arbeit mit den Menschen, in der Teamführung und Leitung von Konfliktgesprächen, oder in der Wertschätzung, die mir meine Auszubildenden entgegenbrachten, wenn sie sich auch mit persönlichen Themen vertrauensvoll an mich wendeten. Es blieb also die Feststellung...

Ich mag Menschen.

Klingt erstmal ziemlich abgedroschen, ich weiß. Tatsächlich hat diese Kleinigkeit aber die Entscheidung über meine berufliche Zukunft maßgeblich beeinflusst. Als Orthopädieschuhmacher-Meister hatte ich neben den komplexen und präzisen handwerklichen Tätigkeiten auch häufig die Gelegenheit, mit Kunden Beratungsgespräche zu führen. Natürlich hatten diese Gespräche ganz andere Themen als meine Beratungen heute. Doch sind es vor allem die herausfordernden Situationen, mit wütenden und manchmal auch sehr lauten Kunden gewesen, in denen ich meine Empathie für sie entdeckt habe.

Umso wichtiger war dann auch die Feststellung: Ja, ich mag Menschen wirklich.

Ich rede gern mit ihnen, höre ihnen gerne zu und bin einfach an deren Leben interessiert. Jede*r hat seine Geschichte und diese macht uns zu den Menschen, die wir nun mal sind. Manchmal eben auch laut und ungehalten. Deshalb will ich mit und für Menschen arbeiten. Vielleicht, weil ich das Leben interessanter finde, wenn ich viele Menschen, Ansichten, Meinungen und damit auch Lebensmodelle kennenlerne. Vielleicht, weil Menschen der Grund für alles sind, was unser Leben lebenswert macht. All die angenehmen und unangenehmen Gefühle haben meist mit Menschen zu tun. Mit Anderen oder mit uns selbst.

Wenn du tust, was du liebst, kann ja fast nichts schief gehen.

Deshalb hatte ich auch den Mut, trotz Familie mit 37 Jahren beruflich neu durchzustarten. Von 2020 bis 2022 habe ich die Ausbildung zum Systemischen Berater (DGSF) absolviert und setze meine Weiterbildung seit 2024 zum Systemischen Supervisor und Coach (DGSF) fort. Parallel dazu habe ich 2021 mit dem Studium der Sozialen Arbeit begonnen und werde dieses voraussichtlich 2025 mit dem Schwerpunkt Jugend und Familie abschließen. Seit 2022 arbeite ich neben dem Studium als Systemischer Berater (DGSF), wobei ich mich auf die Väterarbeit spezialisiert habe. Hierbei begleite ich Väter auf ihrem Weg, die Balance zwischen Familie, Beruf und den eigenen Bedürfnissen zu finden.

Warum Väterarbeit zu meinem Herzensthema wurde...

Wie wichtig die Verbindung zu den eigenen Eltern ist, spürt wahrscheinlich jeder. Egal ob präsent oder abwesend, liebevoll oder ablehnend, Sicherheit gebend oder verunsichernd, Eltern üben Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder aus. Dabei war der Einfluss meines Vaters ebenso von Bedeutung wie der meiner Mutter. In diesem Bewusstsein lebe ich auch meine eigene Vaterschaft und stieß dabei an meine Grenzen. Der Wunsch diese Grenzen zu verändern, zu verschieben oder sie zu überwinden beschäftigte mich so sehr, dass aus einem Wunsch professionelles Interesse und mit der Zeit berufliche Leidenschaft erwachsen sind, die ich nun Vätern in all ihren Lebenslagen zur Verfügung stelle.

Vaterschaft und Mann sein.

Die Beschäftigung mit dem Thema Vaterschaft führte zwangsläufig auch zu der Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern und den gesellschaftliche Anforderungen in den verschiedenen Lebensbereichen denen sich Männer und auch Jungen gegenübersehen. Die Herausforderung "seinen Mann zu stehen" kenne ich aus dem Handwerk. Elternzeit? Machen doch die Mütter! Kindkrank? Auch die Mütter! Und als Vater zweier Jungs habe ich Ablehnung erlebt, wenn meine Kinder z.B. einen pinken Kinderwagen schiebend in der Stadt unterwegs waren. Als Mann stehe ich den selben Veränderungen gegenüber, denen sich gerade alle Männer stellen müssen und ich begegne ihnen mit offenen Armen. Denn neben den zu Recht enger werdenden Privilegien von Männern gegenüber Frauen, wie die Debatten zu #metoo oder dem ungefragten Kuss des spanischen Verbandspräsidenten auf den Mund einer Fußballspielerin zeigen, ermöglicht uns ein neues Rollenbild auch Räume, die uns vorher nicht zur Verfügung standen. Ein gesünderer Lebensstil (in dem Männer nicht 5 Jahre früher als Frauen versterben), Selbstfürsorge und in meinen Augen besonders wichtig, das offene Aus- und Erleben von Gefühlen, abseits von Wut, Hunger und Durst.

Perspektiven der Väter- und Männerarbeit

In meinem beruflichen Alltag begegnet mir immer mal wieder der Begriff der Pionierarbeit und tatsächlich gibt es nur sehr wenige Institutionen, die ihre Angebote an Männer und Väter richten. Diese Lücke möchte ich zukünftig schließen, meine Angebote entsprechend der Bedürfnisse von Männern und Vätern weiterentwickeln und ausweiten. Dafür bin ich über jedes Feedback dankbar! Als Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit Thüringen e.V. engagiere ich mich zusätzlich ehrenamtlich für eine stärke Wahrnehmung der Bedürfnisse von Jungen und Männern in der Gesellschaft, den Institutionen und der Politik. 

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